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k2 United Painters            Projekte

Kunst als Gemeinschaftsarbeit - Das K2 - Kunstkartenprojekt

„Lettre United Culture“ nennt sich das Kartenprojekt der K2- Künstler. Jeweils drei Künstler arbeiten in unterschiedlichen Reihenfolgen an diesen über einen längeren Zeitraum entstehenden Kunstkarten. Das heißt ein Künstler beginnt mit der Gestaltung einer Karte, reicht diese an den Nächsten weiter und dieser wiederum an den Dritten im Bunde. Das Kartenprojekt der K2- Künstler erfüllt verschiedene Funktionen:
Das Schaffen von Kunst in Einzelarbeit ist generell ein stetiger Reflexions- und damit auch Kommunikationsprozess, der meist im Selbstdialog stattfindet. Dieser Prozess wird beim K2- Kunstprojekt erweitert durch den stetigen Austausch, durch Kommunikation auf der gestalterisch- visuellen Ebene über die Ateliergrenzen, über die Erfahrungshorizonte und Lebenswelten der einzelnen K2- Künstler hinweg.
Ziel ist es also einerseits mit Mitteln der Kunst einen offenen kreativen Kommunikationsprozess zu schaffen, wobei andererseits das „Aufbrechen der gewohnten Wahrnehmung“ als ein wesentlicher Aspekt dieser künstlerischer Gemeinschaftsarbeiten gesehen werden kann.
Konkret bedeutet dies, dass unterschiedliche ästhetische Vorstellungen oder auch Vorlieben der K2- Künstler in den rotierenden Künstlerkarten aufeinandertreffen, die „gewisse Brüche“ erzeugen auf die wiederum reagiert wird. Comicfiguren aus den 70iger Jahren treffen möglicherweise auf Madonnenfiguren des 16ten Jahrhunderts, die möglicherweise mit Pinselstrichen des abstrakten Expressionismus konfrontiert werden oder sich dem „Idealbild der Jetztfrau“ gegenübersehen.
Weil diese kleine Aufzählung den Blick auf die großartige Vielfalt der künstlerischen Möglichkeiten einengt, könnte man wiederum verallgemeinernd sagen:
Es geht um das „Kultivieren des Unerwarteten“, um das „Erzeugen und Aussöhnen von Unvereinbarem“. Vor diesem Hintergrund könnte man weiterhin sagen: Das K2- Kunstkartenprojekt fügt sich nahtlos ein in das Gesamtkonzept der Künstlergruppe.


Hintergrund - Kleiner Ausflug in die Kunstgeschichte
Künstlerische Gemeinschaftsarbeit ist im Grunde nichts Neues. Die Kunsthistorikerin Nina Zimmer sagt, dass künstlerische Gemeinschaftsarbeit um 1960 als Antwort auf den sogenannten "bürgerlichen Künstlermythos" verstanden werden kann, der vom Einsamkeitsideal und Geniemythos geprägt war.
Viele Künstlergruppen würden mit der künstlerischen Gemeinschaftsarbeit die Utopie von einer ursprünglicheren Form von Kreativität verbinden. So haben z.B. die Dadaisten, Surrealisten oder auch die Gruppe Cobra regelmäßig gemeinschaftlich gearbeitet (vgl. Zimmer 2002).
Kunsthistorisch gesehen, gab es völlig unterschiedlich geartete Gruppierungen, die sich mit jeweils eigenen Bestrebungen mit emotional- sozialen Komponenten, ideologischen Verbundenheitsmerkmalen oder schlicht als Zweckgemeinschaften ausdifferenzieren lassen. Ebenso sind auch künstlerische Gemeinschaftsarbeiten
mannigfaltig und nur ungeschickt vereinheitlichend unter einem großen Oberbegriff zu fassen (vgl. Armi Lee 2006).
Allerdings könne der Begriff der Gemeinschaftsarbeit auch erweitert werden. Denn Künstlergruppen oder -bewegungen, deren Mitglieder ein ästhetisch-explizites Programm verbindet, bringen gewissermaßen Gemeinschaftswerke hervor, selbst wenn diese nur in der augenscheinlichen Einzelarbeit eines Künstlers entstanden sind (Kubismus, Konstruktivismus, Bauhaus, Suprematismus u. s. w.) (vgl. ebd.).
Darüber hinausgehend wäre es möglich den Begriff der Gemeinschaftsarbeit dahingehend zu erweitern, dass auch das mit Kommentaren versehene Zitieren in der Kunst dazu gehöre. Denn, so Lee: „Warum sollte bei-spielsweise nicht auch die schnurrbärtige Mona Lisa als ein Gemeinschaftswerk von Leonardo da Vinci und Marcel Duchamp bezeichnet werden können?“ Und: Dazugerechnet werden müsse außerdem die Arbeit des Betrachters (vgl. ebd).
 

Literatur:
Nina Zimmer (2002), SPUR und andere Künstlergruppen. Gemeinschaftsarbeit in der Kunst um 1960 zwischen Moskau und New York, Dietrich Reimer Verlag : Berlin
Armi Lee (2006), Gemeinschaft in Arbeit - Gemeinschaftsarbeit aus Betrachterperspektive, Auszug vom 16.5.2009, 

http://www.artfacts.net/index.php/pageType/newsInfo/newsID/2698/lang/2

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